Die Mission der FEANARO II - Unionsrepublik Ancalim-Feanaro (UAF)

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Abenteuer Tracon – die Mission der FEANARO II
Die Hauptpersonen:
 
 
Oberst Andras Kutinov – Der Kommandant der FEANARO II schwört auf Redundanz
 
 
Hauptmann Findecano Furyatan – Der 1. Pilot der FEANARO II gilt als Risikopilot
 
 
Oberleutnant Daduvej Refatan – Der 2. Pilot der Feanaro II ist eher bedächtig
 
 
Xaver Tole - Luft- und Raumfahrtingenieur, ehemaliger Kampfjetpilot und Offizier der Luftwaffe der FRNX
   
 
Dr. Erik Lindstrøm – Der Geophysiker der FRNX an der Nordischen Akademie Djêna hat Speichelfluss
   
 
Dr. phys. Nicoola Youcat - der dianische Astronom lehrt an der Hochschule Luuv
 
 
Stephan Konlich – Der Ingenieur von Meragom ist einer der Mitentwickler des dianischen Raketensystems A-Alltiv
 
 
Paul Mekklr – Der Journalist aus Pahragrau gilt nicht zu Unrecht als Prinz Charming
 
 
Giovanni Natah – Der ehemalige Vorsitzende der PALR ist pahragrauscher Diplom-Raumfahrtwissenschaftler
 
 
Carien Clerindal – Der Kombüsen- und Kantinenchef hat eine Schwäche für Malfalaskugeln
 
 
Ananor Caandil – Der Smutje liebt es scharf
 
 
Dr. med. Tigon Golantir – Der Bordarzt geht gerne auf Tuchfühlung
   
 
Dr. psych. Wesanatos – Der Bordpsychologe und Halbhaczine wird nur Wes genannt
 
 
Leutnant Tekarawan – Der Delista ist ebenfalls Halbhaczine
 
 
Major Bilrad Unnar – Der Delista ist schnell
 
 
Magrod Krevetil – Der Bordingenieur verwirrt mit Technobabbel
 
 
Svindor Luthrandír und Salmir Kucamenel – Die Bordmechaniker verwirrt gar nichts
 
 
Prof. Dr. mult. Tirgon Weonar – Der Hauptmann und Wissenschaftsoffizier der FEANARO II hat ein Laster
 
 
Oberleutnant Auor Rilatari – Der Gruppenführer des 1. Landetrupps gilt als harter Hund
 
 
Leutnant Jamat Taronim – Der Gruppenführer des 2. Landetrupps hat Erscheinungen
 
 
9 Soldaten des 1. Landetrupps
 
 
9 Soldaten des 2. Landetrupps
 
 
Sparan Bramene – Der Berichterstatter der Feanaro Times
 
 
NARO – Die KI hat eine Macke

1.

 
4. Jano 2520 (04.04. GZR) Da sind wir nun unterwegs zum vierten Planeten, dem Tracon. Die beiden ersten Tage verliefen recht ereignislos. Wir, das heißt die Besatzung der FEANARO II, hatten es uns gemütlich gemacht, soweit man in einem Raumschiff, welches auf reine Zweckmäßigkeit ausgelegt ist, überhaupt von Gemütlichkeit sprechen kann. Die nächsten 38 Tage bis zur Ankunft auf dem Tracon werden sicherlich noch lang genug werden.

Ach ja, ich habe mich ja noch gar nicht vorgestellt. Ich bin Sparan Bramene, Redakteur der Feanaro Times. Mein Auftrag ist die Berichterstattung über ein Unternehmen, mit dem erstmals Menschen auf dem vierten Planeten landen werden. Meine Kabine teile ich mit Paul Mekklr, einem Journalisten aus Pahragrau, der offensichtlich von seiner Schwester protegiert wird. Diese Schwester ist Anna Erbstein, die Chefministerin von Pahragrau. Ich war also erstmal ein wenig angefressen. Das legte sich aber, als ich Paul Mekklr das erste Mal persönlich zu Gesicht bekam.  Aber davon später.

Die FEANARO II ist übrigens eine Neuentwicklung der ancalischen Raumfahrtorganisation FEASAT und der Taron as Evoth (TaE), das ist die Raumfahrtorganisation der Asgarden-Pakt-Staaten. Das Design basiert auf der geometrischen Grundform eines Zylinders: also langgestreckt mit einem runden Querschnitt. Die Länge der FEANARO beträgt 120 Meter, der Durchmesser 25 Meter. Angeflanscht sind acht Raumsperber der dritten Generation, die für schnelle Manöver während des Fluges und für Landeunternehmen auf dem Tracon vorgesehen sind. Im Notfall können diese acht Raumsperber auch als Rettungseinheiten die vierzigköpfige Besatzung evakuieren. Übrigens verfügt die FEANARO II über einige wirksame Waffensysteme. Offiziell zum Abschuss von die Flugbahn kreuzenden Meteoriten.

Vielleicht fragen Sie sich, was aus der FEANARO I geworden ist, die Ende letzten Jahres vorgestellt wurde? Nun, dieses Raumschiff wurde inzwischen als Redundanzeinheit auf halbem Wege zwischen Ultos und Tracon stationiert. Sicher ist sicher, so der Tenor von Feanaro Mission Control (FMC).

Die Besatzung besteht übrigens nicht nur aus FEASAT- und TaE-Angehörigen. Es sind auch jeweils zwei Mitglieder aus der FRNX, der DZR und Pahragrau dabei. Außerdem gehören zwei Halbhaczinen zur Besatzung. Einer der Beiden gehört zu den Delistas, dem sogenannten Schattenkorps des UAF-Geheimdienstes Stern von Singollo (SvS). Und es hält sich das Gerücht, das ein Mitglied der Besatzung inkognito ebenfalls dem SvS angehört. Mal sehen, ob ich herausbekomme, um wen es sich handelt.

Ich werde Sie in den nächsten Tagen und Wochen auf dem Laufenden halten. Und so nach und nach werde ich Ihnen auch die Besatzung vorstellen.

 
 


2.

   
 
5. Jano 2520 (05.04. GZR) „Viel Spaß in der Blechbüchse!“ Mit diesem leicht ironischen Satz hatte mich der Herausgeber der Feanaro Times, Helmar von Huncis, kurz vor dem Start verabschiedet. Und ehrlich gesagt, hatte ich mir die Platzverhältnisse auf der FEANARO II auch eher als beengt vorgestellt. Was sind schon 120 Meter in der Länge und 25 Meter im Durchmesser? Weit gefehlt – die „Blechbüchse“ war doch weitaus geräumiger als gedacht.

Nun gibt es im Weltraum ja kein „Oben“ oder „Unten“; lediglich das „Vorne“ und „Hinten“ ist definiert durch die Bugkuppel und die Triebwerkssektion. Aber fangen wir mal hinten an. Die Triebwerkssektion hat eine Länge von 30 Metern und einen Durchmesser von 25 Metern. Und dort sind tatsächlich auch nur die Triebwerke untergebracht; lediglich die leicht schwenkbaren Austrittsdüsen ragen weitere 5 Meter hinten raus. Der „Mantel“ der Blechbüchse besteht übrigens aus einer Legierung mit einem hohen Anteil an Feastahl und hat eine Dicke von zweieinhalb Metern.

In der Mitte, also auf 60 Meter Länge, sind auf zwei Etagen á zwölfhundert Quadratmeter die Mannschaftsquartiere, die Kantine mit Bordküche sowie Freizeiteinrichtungen wie Fitnessstudios und Kinos untergebracht. Unter- und oberhalb dieser beiden Etagen lagern die Vorräte für die Mission; schließlich ist geplant, dass wir inklusive An- und Abreise von jeweils 40 Tagen mindestens 120 Tage fort sind.

Vorne sind die Kommandozentrale, der Bordrechner, das Bordobservatorium und einige andere Einrichtungen wie die Krankenstation und der Bordpsychologe untergebracht. Die Quartiere sind für jeweils zwei Personen vorgesehen; nur der Kommandant, der Bordarzt und der Kommandeur des Landetrupps haben ihr Reich für sich allein. Alle Quartiere sind auf der oberen Etage eingerichtet und verfügen pro Person über knapp 20 Quadratmeter Wohn- und Arbeitsfläche. In unserer Kabine sind links und rechts vom Eingang Schlafnischen eingebaut, so dass man nachts ungestört ist. Der restliche Platz besteht aus einer großzügig bemessenen Hygieneeinheit, einer gemütlichen Sitzecke mit Kühlschrank und funktionalen Arbeitsplätzen.

Mit Paul Mekklr komme ich widererwarten gut klar. Bereits nach kurzer Zeit hat er mich um den Finger gewickelt; bordintern wird er nur Prinz Charming genannt und ich muss mir manche Frotzelei anhören. Ich glaube, ich gehe morgen mal zum Bordpsychologen. Schließlich liegen noch mindestens 116 Tage vor uns.  Unser Bordpsychologe ist übrigens einer der beiden Halbhaczinen. Ich bin gespannt.

 
 

 

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7. Jano 2520 (07.04. GZR) Gestern wollte ich ja eigentlich Dr. psych. Wesanatos aufsuchen, unseren Bordpsychologen. Aber irgendwie hatte mich die Raumkrankheit erwischt, so dass ich mich bis zum frühen Nachmittag in der Kabine aufgehalten habe. Zwischendurch immer wieder ermunternd umsorgt von meinem Mitbewohner Paul Mekklr. Er war doch sehr besorgt um mich, was mich natürlich insgeheim freute.

Nachmittags klopfte es dann. Ich schleppte mich zur Tür und öffnete – und herein trat Dr. Wesanatos. Wes, wie er von allen nur genannt wird, ist schon eine beeindruckende Erscheinung. Er ist neben Tekarawan der zweite Halbhaczine an Bord der FEANARO II und, wie bereits erwähnt, unser Bordpsychologe. Schon beim Öffnen der Tür nahm ich den für Halbhaczinen typischen Veilchenduft wahr. Was sich da in der Kabine aufgebaut hatte, war recht imposant. Wes (laut Besatzungsliste 28 Jahre alt) ist 2,05 Meter groß. Vom Gewicht her schätze ich ihn auf circa 110 Kilogramm, die sich aber in Form von wohlproportionierten Muskeln verteilen.  Seine Haut hat einen ganz leichten und hellen blau-grünen Schimmer. Seine Augen leuchten gelblichgrün und sein Blick ist durchdringend.
Wie alle Halbhaczinen verfügt er über latente PSI-Fähigkeiten, die sich in seinem Fall in einer ausgeprägten Empathie manifestieren. Ich jedenfalls fühlte mich anschließend, als sei mein Innerstes nach außen gekehrt worden. Aber als er nach gut zwei Stunden ging, war meine Raumkrankheit wie weggeblasen. Auch gab er mir zu verstehen, dass er natürlich jederzeit für mich da sei; das wäre schließlich sein Job, wie er mir augenzwinkernd mitteilte.

Naja, irgendetwas hatte der gute Dr. Wesanatos mit mir gemacht. Keine Raumkrankheit mehr - und trübe Gedanken ziehen mich auch nicht mehr runter.  

Apropos runterziehen. Sie fragen sich bestimmt, wie wir uns in der Schwerelosigkeit des Alls bewegen. Nun, clevere Wissenschaftler von FEASAT und TeA haben da etwas entwickelt, was ich als Laie zwar nicht verstehe, aber dankend als selbstverständlich annehme. Der Bordingenieur hat versucht, es mir zu erklären. So seien unterhalb der einzelnen Etagen Generatoren für künstliche Gravitation eingebaut (so ähnlich wie eine herkömmliche Fußbodenheizung). Und schnell rotierende Supraleiter in der Hülle der FEANARO II würden dafür sorgen, dass wir an Bord ein Gefühl für „Oben“ und „Unten“ bekämen. Klingt für mich und wahrscheinlich die meisten LeserInnen der Feanaro Times sicherlich wie Science Fiction. Aber Sie und ich, wir sind nun mal normale Menschen und keine Wissenschaftler. In diesem Sinne: Bleiben Sie aufrecht!

 
 


4.

 
9. Jano 2520 (09.04. GZR) Bestimmt haben Sie sich schon gefragt, wie ein so komplexes System wie die FEANARO II funktioniert. Nun, ähnlich wie JASCO auf Jasny haben die Wissenschaftler von FEASAT und TaE unserem Raumschiff eine Künstliche Intelligenz (KI) spendiert. Also quasi ein Bordgehirn mit eigener Intelligenz, von den Eierköpfen liebevoll NARO genannt.

NARO steuert so gut wie alles, was in unserer „Blechbüchse“ anfällt. Vom morgendlichen Wecken bis hin zum Asteroidenalarm. Überall im Schiff sind Monitore und Lautsprecher installiert, so dass NARO quasi omnipräsent ist. Die KI ist im Mittelteil der FEANARO II eingebaut, im exakten Schnittpunkt der Hoch- und Längsachse. NARO befindet sich dort in einem 5 x 5 x 5 Meter durchmessenden Kubus. Der Kubus ist von unzähligen feinen Fäden überzogen, an denen winzige, in allen Farben blitzende Tropfen haften.

 
Dank moderner Hologrammtechnik hat NARO einen Avatar, der – fast schon gespenstisch – plötzlich und wie aus dem Nichts neben einem auftaucht. Dieser Avatar gleicht einem Kind unbestimmten Geschlechts mit einer leicht bläulich schimmernden, fast gläsern wirkenden Haut, das aus großen Augen neugierig in die Welt schaut. Dieses „Kind“ reagiert und spricht wie ein echter Mensch. Es scheint eine stark ausgeprägte Persönlichkeit zu besitzen. Wer mit diesem Holoavatar zu tun hat, betrachtet NARO unwillkürlich nicht als Maschine, sondern als Person. NARO leitet jedes Gespräch mit der Floskel „Was geht?“ ein.
 

Für Prof. Dr. mult. Tirgon Weonar, den Hauptmann und Wissenschaftsoffizier der FEANARO II, ist NARO offensichtlich so etwas wie sein eigenes Kind. Weonar ist berüchtigt für seinen etwas schrägen Humor und es geht das Gerücht, dass er die eine oder andere Macke höchstpersönlich programmiert hat. Jedenfalls weigert er sich standhaft, hier Abhilfe zu schaffen. Nun ja, jeder Mensch hat halt ein Laster. Und NARO´s Avatar trägt halt eine Brille.

 
Sicherlich können Sie sich vorstellen, wie groß mein Schrecken war, als NARO sich das erste Mal direkt neben mir manifestierte und mir sein „Was geht?“ ins Ohr hauchte. Bei Apor, warum hat mich keiner vorgewarnt?

 
 


5.

 
 
 
13. Jano 2520 (12.04. GZR) Gestern haben Paul Mekklr und ich einen „kleinen Ausflug“ mit einem Raumsperber in die nähere Umgebung gemacht. Hauptmann Findecano Furyatan, der 1. Pilot der FEANARO II hatte dazu eingeladen. „Damit ihr Bleistiftquäler mal ein bisschen Feeling für die Raumfahrt bekommt!“ Nun ist der Sohn von Begam Nodecano Furyatan nicht gerade als bedächtig bekannt, eilt ihm doch ein gewisser Ruf als Risikopilot voran.

Wir bestiegen also zusammen mit zwei Soldaten des 1. Landetrupps einen der acht mitgeführten Raumsperber der dritten Generation, die für schnelle Manöver während des Fluges und für Landeunternehmen auf dem Tracon vorgesehen sind. Diesen Raumsperber hatte Hauptmann Furyatan auf den Namen „Fury“ getauft, angeblich in Anlehnung an ein Reittier aus der beliebten Serie Gaia.

Während des Fluges wurde uns dann der wahre Grund des Fluges mitgeteilt. 2518 wurde nämlich ein Asteroid entdeckt, der Mitte 2520 auf den Ultosmond Karanlik aufschlagen könnte. 2518-B-361, so der wissenschaftliche Name des Asteroiden, sollte aus der Nähe erforscht werden, und die gewonnenen Daten sollen Aufschluss geben, ob Maßnahmen zur Abwehr ergriffen werden müssen.

Groß war unsere Freude, als Hauptmann Furyatan uns mitteilte, dass er den Brocken mit dem populärwissenschaftlichen Begriff „Sparan-Paul“ im Verzeichnis ultosnaher Objekte (VUNO) eingetragen habe. Kleiner Wermutstropfen: „Sparan-Paul“ fliegt so dicht an Karanlik vorbei, dass es unter Umständen zur Kollision kommen kann. Aber das seien Dinge, um die sich die ultischen Raumfahrtbehörden kümmern werden.

Jedenfalls dauerte unser „kleiner Ausflug“ rund 18 Stunden. In der Zeit sammelten die beiden Soldaten wie verrückt Daten über den Asteroiden und schickten diese zur Auswertung sowohl an Feanaro Mission Control (FMC) als auch zur FEANARO II. Dem Vernehmen nach soll Dr. Erik Lindstrøm, der mitreisende Geophysiker der FRNX von der Nordischen Akademie in Djêna, immensen Speichelfluss gehabt haben. NARO, der Avatar unseres Bordrechners, brachte es in seiner unnachahmlich respektlosen Programmierung so zum Ausdruck: „Der Kerl hat wie verrückt gesabbert!“

Wie auch immer, ich vermute mal ganz stark, dass uns „Sparan-Paul“ noch länger beschäftigen wird.



6.

 
15. Jano 2520 (14.04. GZR) Heute früh ging ein Raumsperber von Jasny längsseits. Der Kurier war auf Anregung von Prof. Dr. Aleb Biramen, dem Leiter des Rongon Koin-Institutes in Thylruna, in Marsch gesetzt worden. Bekanntlich verfolgt ja seit einigen Wochen ein Forscherteam des Thylruna Institute of Technology (TIT) einen erfolgversprechenden Ansatz in der Bekämpfung der Aschengrippe. So war es gelungen, einen Wirkstoff zu gewinnen, der in Kombination mit AVILOXforte zum Erfolg führen könnte. Und offensichtlich ist diese aufgerüstete Variante von AVILOXforte erfolgreich auf Wirksamkeit gegen ASCH-20 getestet worden.

 
Und dieses Präparat mit dem Namen TIT2520-8 wurde nun zur FEANARO II geliefert. Sechzig Dosen und jede Menge sonstiges medizinisches Material konnte unser Bordarzt Dr. med. Tigon Golantir entgegennehmen. Einen Teil dieser Lieferung übergeben wir in wenigen Tagen der Besatzung der redundanten Raumstation MIDWAY, die auf halber Strecke zwischen Ultos und dem Tracon stationiert ist. Wenn alles planmäßig läuft, werden wir MIDWAY am 20. Jano (19.04. GZR) erreichen. Dort werden wir dann auch noch einmal die Vorräte der FEANARO II ergänzen, bevor es endgültig Richtung Tracon geht. Zwar haben wir bisher keinen Fall von ASCH-20 an Bord, aber es ist doch beruhigend zu wissen, dass wir für den Notfall gerüstet sind.

 
Für unsere beiden Halbhaczinen wurde ebenfalls Fracht übernommen und direkt in die Kühlkammern der Bordküche verbracht. Sowohl Dr. psych. Wesanatos als auch Leutnant Tekarawan läuft wohl schon das Wasser im Mund zusammen, handelt es sich doch um besondere Spezereien der haczinischen Küche. Die Rede ist unter anderem von Schleimfüßler-Haxen, Schlunzbrei und schwarzer Grütze. Und auch ein kleines Fässchen Zyglyr-Likör wurde übernommen. Laut einem fett grinsenden Tekarawan sehr wohlschmeckend und in geringer Menge auch für den Metabolismus des Menschen bekömmlich. Naja – das Vanillin darin mag ja in Ordnung sein. Aber ob ich wirklich Methanol vertrage?

 
 

 

7.

18. Jano 2520 (17.04. GZR) Gestern hatte ich das Vergnügen, ein Interview mit Xaver Tole zu führen. Der ehemalige Kampfjetpilot im Range eines Luftwaffenoberst a.D. war Mitglied der gescheiterten BLØF-Mission mit der MOHANA I zum Tracon im Jahre 2512. Heute ist er als Luft- und Raumfahrtingenieur der FRNX tätig und ist einer der beiden torunischen Teilnehmer an Bord der FEANARO II.

Bramene: Zunächst einmal vielen Dank, Herr Tole, dass Sie den Leserinnen und Lesern der Feanaro Times einen Einblick in die Tracon-Mission aus der Sicht eines Mannes gewähren, der vor acht Jahren erstmals den Tracon umrundet hat.

Tole: Ach, nenn mich doch ruhig Xaver. Schließlich müssen wir ja ein Drittel des Jahres in dieser Blechbüchse miteinander auskommen. Also gerne Du und Xaver.

Bramene: Danke dafür, lieber Xaver.

Tole: Nun, ich war ja nicht allein unterwegs. Da waren noch Karl Stelleryd und Tion Duradó mit mir in der Landefähre. Und dass wir noch leben, verdanken wir ja Oberst Rasmus Falkberg. Nach offizieller Lesart kam es kurz nach dem Abkoppeln der Landefähre zu einer Kollision mit einem im toten Winkel heranrasenden Meteoriten. Der Meteorit war nur einen Zentimeter groß; das reichte aber auf Grund unglücklicher Umstände aus, dass ein Sauerstofftank und ein Landeteller beschädigt wurden und die Landung somit abgesagt werden musste.

Bramene: Nach offizieller Lesart? Gibt es da etwas, was der Öffentlichkeit bislang verschwiegen wird?

Tole: Winzige Überreste des „Meteoriten“ waren ja noch aufgefunden worden. Und unmittelbar nach unserer Rückkehr wurde die Landefähre vom Geheimdienst beschlagnahmt. Also ich habe da meine eigene Meinung; da ist etwas faul an der ganzen Sache.

Bramene: Klingt spannend. Aber auch nach Verschwörungstheorie.

Tole: Jede Verschwörungstheorie, wie Du es nennst, hat einen Funken Wahrheit in sich. Nimm doch mal die Theorie, der zu folge das Leben auf Ultos von Wesenheiten wie Weka, Jotha, Akah, Eswe oder Emge gesteuert wird. Oder die Neunturmanlagen, deren bekannteste die Anlage von Lenwerul auf Amranien ist. Ist Dir jemals aufgefallen, dass Leute wie Zajo Haxett, der Chef der Anlage oder Sorka Tuspis, die ein geheimes Department der UAF leitet, sehr langlebig sind? Von Tuspis existiert im Web ein einziges Foto; und das wurde vor über hundert Jahren gemacht! Und dann eure Delistas. Angeblich bionisch aufgepeppte „Normalbürger“. Schau sie Dir doch mal genauer an. Major Unnar und Leutnant Tekarawan sind mit an Bord. Frag sie doch einmal.

Bramene: Okay. Aber da waren ja auch noch Deine Beobachtungen bei der Tracon-Umrundung.

Tole: Ganz genau. Ob es sich um die Tracon-Gesichter handelte oder die Ruinenformationen an den Polen – alles wurde totgeschwiegen. Meine Mitstreiter von der MOHANA I sagen seit der Rückkehr vom Tracon bis heute unisono, dass es sich um natürliche Formationen handelt. Erstaunlicherweise war das während der Rückreise noch anders.

Bramene: Dann wundert es mich aber, dass die FRNX-Führung Dich zur FEANARO II abgestellt hat. Müsste die nicht ein Interesse daran haben, Dich weiterhin mundtot zu halten?

Tole: Eigentlich ja. Ich habe mich ja selbst gewundert. Aber offensichtlich haben intelligente Leute wie Präsident Jack Hahn und Ministerpräsident Breok Yńata erkannt, dass sich die Wahrheit nicht vertuschen lässt. Und wenn ich richtig zwischen den Zeilen gelesen habe, hatten Präsident Hahn und Begam Furyatan nicht nur ein Vier-Augen-Gespräch wegen dieser Tracon-Mission.

Bramene: Hätten die beiden denn nicht ein berechtigtes Interesse, die Sache unter Verschluss zu halten?

Tole: Wenn wir in Diktaturen leben würden, sicherlich. Aber sowohl die Torunismusdemokratie der  FRNX als auch die Konkordanzdemokratie der UAF sind da anders aufgestellt.  Hallo sei Dank!

Bramene: Lieber Xaver, danke für das Gespräch. Ich nehme mal an, dass wir uns auf unserer Reise noch das ein oder andere Mal zum Interview treffen.

Tole: Ich danke auch.

Soweit also das Interview mit Xaver Tole. Auf mich macht er auf keinen Fall den Eindruck eines Verschwörungstheoretikers. Im Gegenteil. Trotz seiner heutzutage untypischen langen Haare weiß er ganz genau, was er von sich gibt. Ich jedenfalls bin gespannt auf die Tracon-Gesichter und die Ruinenformationen an den Polen. Am 20. Jalo (07.05. GZR) wissen wir mehr, wenn die FEANARO II in die Umlaufbahn des Tracon einschwenkt.  


 

8.

 
3. Jalo 2520 (21.04. GZR) Für den heutigen Mitwen hat Oberst Andras Kutinov eine Übung mit den Raumanzügen anberaumt. Der Kommandant ist der Meinung, dass auch der allerletzte Zivilist an Bord der FEANARO II den Umgang mit den FEMUNs quasi im Schlaf beherrschen muss. Der neuartige Anzug mit dem Namen Feanautic Mobility Unit (FEMUN) gibt uns Feanauten mehr Bewegungsfreiheit als aller bisher im Einsatz befindlichen Modelle. Im FEMUN werden wir nicht hüpfen müssen (wie bisher üblich bei Einsätzen auf Monden und Asteroiden), sondern können uns geschmeidig bewegen.

 
„Erinnern Sie sich daran, wie die ersten Feanauten vor nunmehr bald 65 Jahren wie die Hackviecher auf Jasny herumgehüpft sind“, sagte Dipl.-Ing. Adanor Tenuviel, der Leiter des FMC im Hauptquartier der FEANARO Mission Control in Thylruna in einer Videobotschaft: „Jetzt wird es Ihnen möglich sein, über die Oberfläche des Tracon zu laufen. Das ist ganz anders als bei den früheren Anzügen. Und Sie können Gegenstände aufheben, ohne das Gleichgewicht zu verlieren.“

 
Mit dem Anzug sollen für den Menschen Umgebungstemperaturen von -157 Grad bis zu +121 Grad auszuhalten sein, zumindest im Vakuum. „Auf dem Tracon brauchen wir eine völlig neue Isolierung, denn dort gibt es eine Atmosphäre“, erklärte Tenuviel. Das sei aber kein Problem, denn der Anzug sei modular gestaltet.
 
Außerdem wurde das System zur Absorption von Kohlendioxid verbessert, das bei der Atmung entsteht. Während bisherige Raumanzüge das CO2 nur bis zu einem bestimmten Sättigungsgrad aufnehmen, kann der FEMUN das Gas nach außen ins All abgeben.

 
Der FEMUN ermöglicht bis zu zwanzig Tage unser Überleben, sollte zum Beispiel ein Meteorit die Außenwand der FEANARO II durchschlagen.  Da die FEANARO II acht Raumsperber als Beiboote für Aufklärungs- und Landezwecke mitführt, dürfte das Überleben der 40-köpfigen Besatzung selbst im unwahrscheinlichen Fall einer Katastrophe gesichert sein. Tenuviel erinnerte nochmals daran, dass die FEANAO II bauartbedingt auf Grund ihrer Größe zwar rund 40 Tage für den Hinflug und entsprechend 40 Tage für den Rückflug benötige, die Raumsperber die Strecke von Ultos zum Tracon auf Grund ihrer Wendigkeit aber in zwanzig Tagen bewältigen könnten. Außerdem ist da ja auch noch MIDWAY, die Raumstation auf halbem Weg zwischen Jasny und dem Tracon. Sie sehen, alles Menschenmögliche wurde bedacht. Ich bin optimistisch.



9.

 
5. Jalo 2520 (23.04. GZR) Nun liegen wir schon seit drei Tagen in der Nähe von MIDWAY. Unser Weiterflug verzögert sich entsprechend, weil Sorka Tuspis erwartet wird. Ja, Sie lesen richtig: Sorka Tuspis, die sagenumwobene und geheimnisvolle Chefin des Unionsamts 13 für außerultische Angelegenheiten. Niemand kennt diese Frau, niemand weiß, wer sie ist. Weder die Regierung als auch der Nationale Sicherheitsrat der UAF haben sich diesbezüglich jemals geäußert.
 

 
Das Unionsamt 13 für außerultische Angelegenheiten fand erstmals auf den Tag genau vor drei Jahren öffentliche Erwähnung. Aus einem durchgestochenen Schreiben ging seinerzeit hervor, dass es zu unerklärlichen Aktivitäten im Bereich des camthalischen Impact-Kraters gekommen sei. Es stünde zu befürchten, dass dies Spätfolgen des Impacts von vor 500 Jahren sein könnten, hieß es damals. Das Unionsamt 13 empfahl die Einberufung des Nationalen Sicherheitsrats und die Verhängung einer Nachrichtensperre. Letzteres klappte bekanntlich nicht.

 
In Anbetracht der Tatsache, dass es seit langem – bisher unbewiesene – Theorien gibt, dass vor 500 Jahren Außerultische beteiligt waren, kann man sich an fünf Fingern abzählen, warum das Unionsamt 13 ins Leben gerufen wurde. Aber wann? Und es wäre auch weiterhin völlig geheim geblieben, hätte nicht jemand das Schreiben vom 5. VII. 2517 an die Presse gegeben. Hierdurch wurde doch erstmals seine Existenz bestätigt.
 

 
Sorka Tuspis selbst gibt noch mehr Rätsel auf; das „aktuelle“ Foto soll angeblich schon vor über hundert Jahren entstanden sein! Entgegen der eigentlich üblichen offenen Informationspolitik der UAF ist bis heute keine einzige Frage beantwortet worden. Xaver Tole sprach ja letztens erst von Theorien, in denen diese Frau eine Rolle spielt. An Bord der FEANARO II jedenfalls gehen die wildesten Gerüchte um. Nun, morgen wissen wir mehr, wenn ihr Raumsperber an MIDWAY andockt.



10.

 
8. Jalo 2520 (26.04. GZR) Wir sind wieder unterwegs. Sorka Tuspis ist mit einem vierköpfigen Team an Bord gegangen und wird uns zum Tracon begleiten. An deren Stelle bleiben nun fünf Soldaten des zweiten Landetrupps als Eingreifreserve auf MIDWAY zurück.
 

 
Sorka Tuspis hat uns als erstes über einige Dinge aufgeklärt, die der breiten Öffentlichkeit bisher nicht bekannt waren. Ja, beim Camthalion-Vorfall von 2050 handelte es sich in der Tat um den Absturz eines außerultischen Raumschiffes. Und ja, das „Aus“ für die torunische Tracon-Mission in 2508 erfolgte nicht durch einen Meteoriten, sondern eindeutig durch Beschuss. Interessant ist in diesem Zusammenhang das Eingeständnis, dass die Geheimdienste der FRNX und der UAF – mit Wissen und Billigung der jeweiligen Regierungen – seit einigen Jahrzehnten in dieser Sache zusammenarbeiten.
 

 
Die Chefin des Unionsamtes 13 ist übrigens eine eindrucksvolle Erscheinung. Tuspis ist über zwei Meter groß, und als sie sich der Besatzung vorstellte, konnte man merken, dass diese Frau ein Charisma hat, wie man es nur selten beobachten kann. Sie strahlt eine natürliche Autorität aus, die selbst unseren Kommandanten beeindruckte. Fragen zum Alter dieser Frau verbieten sich von selbst, wirkt sie doch auf eine seltsame Weise zeitlos und unbestimmbar.

 
Ihr vierköpfiges Team besteht aus zwei Delistas des ancalischen Geheimdienstes „Stern von Singollo“ (SvS) und zwei Angehörigen des „Kashe Federale Enqiriny ot Kalliny“ (KFEK), dem förderalen Institut für Information und Aufklärung der FRNX, sprich dem torunischen Geheimdienst.
 

 
Xaver Tole, unser - ich nenne ihn mal so – Spezialist für Verschwörungstheorien, stellte dann noch die Frage, ob der Zerfall der DVD etwa auch auf außerultische Einflüsse zurückzuführen sei. Nun, der durchdringende Blick von Tuspis in seine Richtung und das darauffolgende beredte Schweigen waren ihm wohl Antwort genug. Keine Antwort sei eben auch eine Antwort, so Tole.

 
Paul und ich hoffen, dass wir in den nächsten Tagen Gelegenheit bekommen, mit Sorka Tuspis ein Interview führen zu können. Wenn es soweit ist, lasse ich es Sie natürlich wissen.



11.

 
 
12. Jalo 2520 (30.04. GZR) Noch zehn Tage bis zum einschwenken in die Umlaufbahn um den Tracon. Die Spannung an Bord wächst, je näher wir unserem Ziel kommen. Der Tracon ist, von der Sonne aus gezählt, der vierte Planet im Solassystem und der äußere Nachbar von Ultos. Er zählt zu den ultosähnlichen Planeten. Sein Durchmesser ist mit knapp 6800 Kilometern etwa halb so groß wie der von Ultos, sein Volumen beträgt gut ein Siebtel des Ultosvolumens.

 
Zwei kleine Monde, Desil und PIutar umkreisen den Tracon. Sie wurden 2077 von dem Astronomen Aswing Hariel entdeckt und benannt. Es handelt sich um zwei unregelmäßig geformte Felsbrocken. Möglicherweise Asteroiden, die vom Tracon eingefangen wurden.
 

 
Seit den Enthüllungen von Sorka Tuspis wird an Bord der FEANARO II wie wild spekuliert, ob es sich bei Desil und Plutar in Wirklichkeit um Raumstationen einer einstigen Mars-Zivilisation handeln könnte. Zu der Erwägung, dass es sich bei den beiden Marsmonden um künstliche Raumstationen handeln könnte, kamen nämlich schon Mitte des letzten Jahrhunderts Wissenschaftler um Dr. Fremar Sinonar, dem damaligen Sonderberater des Begam in Weltraumfragen.

 
Berechnungen zeigten wohl schon damals einen ungewöhnlich dichten Orbit der Traconmonde und Wissenschaftler vermuteten, dass die Annäherung von Plutar und Desil um jährlich rund fünf Zentimeter, von der Traconatmosphäre hervorgerufen werde. Weitere Berechnungen durch Dr. Fremar Sinonar ergaben dann jedoch, dass - um einer solche Anziehungskraft zu erliegen – Plutar und Desil selbst nahezu hohl sein müssten. Bestünden die Traconmonde aus festem Gestein, wäre der Effekt auf die Trabanten nämlich kaum spürbar. Hohle Monde wären allerdings deutlich beeinflussbarer, da sie deutlich weniger Masse aufweisen würde.
 

 
Wenn Plutar und Desil tatsächlich hohl seien, so die Schlussfolgerung von Xaver Tole, könne es sich wohl kaum um natürliche Objekte handeln. Über die Möglichkeit, dass es sich um verlassene Raumstationen handeln könnte, informierte Tole natürlich sofort Tuspis. Die wiederum setzte ihren mittlerweile hinlänglich bekannten „Blick“ auf. Was Xaver Tole erwartungsgemäß natürlich nicht zum Schweigen brachte. Wie dem auch sei, in einigen Tagen wissen wir mehr.

 

 

12.

 
20. Jalo 2520 (07.05. GZR) In zwei Tagen ist es soweit. Dann werden wir planmäßig in die Umlaufbahn um den Tracon einschwenken und können uns auf diverse Landeunternehmen freuen. Gestern haben Sorka Tuspis und unser Kommandant, Oberst Andras Kutinov, die Besatzung der FEANARO II über etliche Hintergründe informiert. Dass sich Oberst Kutinov als Angehöriger des Geheimdienstes „Stern von Singollo“ outete, war eher nebensächlich. Einige von uns hatten das eh vermutet.

 
Wesentlich brisanter war allerdings die Geschichte von Sorka Tuspis. Die könnte, nein wird, das Weltbild der Menschen doch einigermaßen auf den Kopf stellen. Aber lassen wir sie doch selbst erzählen:

 
„Meine Geschichte beginnt im Ultosjahr 2050 auf dem von euch Menschen als Tracon bezeichneten Himmelskörper. Saros, wie mein Volk unseren Heimatplaneten nannte, war so gut wie unbewohnbar geworden, denn unsere Regierenden hatten, befeuert durch eine jahrzehntelange, verantwortungslose Umweltpolitik, nicht verhindern können, dass das Klima von Saros im wahrsten Sinne des Wortes kippte. Wir hatten zwei Raumstationen um Saros kreisen, die uns das ganze Ausmaß erbarmungslos und direkt in unsere Wohnzimmer projizierten. Ein fünfzig Meter durchmessendes Raumschiff, besetzt mit einhundertfünfzig Saronern, hatten wir zum sonnennächsten Planeten geschickt, um zu sehen, ob es dort Lebensbedingungen gab, die uns Saronern ein Überleben sichern könnten. Leider kam es beim Eintritt in die Ultosatmosphäre zur Katastrophe. Unser Schiff stürzte ab. Ja, ihr vermutet richtig; der Camthalion-Impakt war der Absturz unseres HOFFNUNG getauften Raumschiffs.

Unsere Raumstationen, die ihr Menschen als Tracon-Monde bezeichnet, konnten das ganze Ausmaß der Katastrophe verfolgen. Unsere Hoffnung schmolz dahin wie Eis im Sonnenlicht. Es vergingen mehrere Jahrzehnte, in denen die Bevölkerung von einstmals stolzen zwei Milliarden Saronern auf ein Häuflein von knapp zwanzigtausend, in Bunkern unter der Oberfläche dahinvegetierenden Überlebenden zusammenschmolz. Diese letzten Saroner kämpften um die wenigen verbliebenden Ressourcen. Dass wir mit einer Lebenserwartung von durchschnittlich 250 Jahren im Gegensatz zu euch Menschen langlebig waren, machte es nicht besser. Das endgültige Aus kam halt später.

Zwei der führenden Wissenschaftler unseres Volkes, Sarkos und seine Frau Tupsa, bauten um das Jahr 2200 eurer Zeitrechnung mit den letzten Ressourcen ein kleines Rettungsschiff, und flogen vor etwas über zweihundert Jahren nach Ultos. Dieses Mal klappte alles, und die LAST HOPE konnte sicher landen. Das war in den Isil Mountains von Feawen. Sarkos und Tupsa nahmen Kontakt mit den Feawen auf, der dortigen Urbevölkerung. Im Ultosjahr 2355 wurde ich geboren; meine Eltern starben kurz darauf. Ich nahm Kontakt mit diversen Staaten auf und versuchte, die Raumfahrt auf Ultos zu pushen. Denn mein sehnlichster Wunsch war natürlich, meine Heimat zu erreichen, um zu sehen, ob noch jemand überlebt hat.

Die Mission der MOHANA I zum Tracon im Jahre 2512 hatte ich zwar im Verborgenen mit initiiert, war aber nicht mit dabei. Wir wissen, wie es ausging; die Mission musste abgebrochen werden. Erfolgversprechender war da schon eher das Raumfahrtprogramm der Ancalier. Und so sitze ich heute vor euch und kann euch diese unglaubliche Geschichte erzählen.

Nicht umsonst haben die FEANARO II und die Raumsperber eine starke Bewaffnung. Einen Abbruch auch dieser Mission kann sich die Menschheit nicht leisten. In den Kavernen von Saros lagern unermesslich wertvolle technische Wunderwerke. Und vielleicht gibt es ja auch noch einige wenige Überlebende.
Sobald wir angekommen sind, müssen wir uns als Erstes um die beiden Raumstationen kümmern. Denn dort gibt es automatische Abwehrgeschütze, die die Mission der MOHANA I zum Scheitern gebracht haben. Danach sehen wir weiter.“
             

 
Sie können sich vorstellen, dass diese Enthüllungen wie ein Paukenschlag bei uns einschlugen. Vieles, was wir bisher als Science Fiction oder Verschwörungstheorie betrachtet haben, ist im Lichte dieses Berichtes plötzlich plausibel. Eines weiß ich aber genau, und darin sind wir Unterzeichner uns sehr einig – egal, was wir auf dem Tracon finden, es muss der ganzen Menschheit zu Gute kommen.



13.

 
 
5. Apora 2520 (11.05. GZR) Unser Anflug auf den Tracon und die beiden Raumstationen, die von der Menschheit immer als Monde eingestuft worden sind, hat sich auf Anraten von Sorka Tuspis verlangsamt. Die alten Saroner hatten ihre Raumstationen in ausgehöhlten Asteroiden untergebracht, die sie vorher eingefangen und in Umlaufbahnen gezwungen hatten. Diese Zivilisation muss technisch sehr fortschrittlich gewesen sein.

 
Zwei Raumsperber haben sich stattdessen Desil auf Schleichfahrt genähert. Oberleutnant Auor Rilatari, der Führer des 1. Landetrupps, ging mit der gebotenen Sorgfalt vor, um unliebsame Überraschungen zu vermeiden. Schließlich gelang es ihm, seinen Raumsperber an Desil zu verankern. Da eine Zugangsmöglichkeit – eine Art Schleuse – relativ schnell gefunden wurde, war auch ein Eindringen in die Station möglich. Die Zugangsschleuse stand weit auf, insofern konnte der Landetrupp ohne Gewalteinwirkung in die Station gelangen.

 
 
In einem verschlossen Raum, der wohl die Zentrale gewesen sein musste, fand der Trupp eine an einen Sitz gegurtete mumifizierte Person.  Dabei handelte es sich wahrscheinlich um den Kommandanten der Station. In seiner Hand hielt er ein Gerät, welches Auor Rilatari unmittelbar nach seiner Rückkehr zur FEANARO II an Sorka Tuspis übergab.

 
 
Der Oberleutnant, gemeinhin als harter Hund bekannt, musste offensichtlich mit den Tränen kämpfen. So hatte er sich den Erstkontakt zu einer ausserultischen Zivilisation sicherlich nicht vorgestellt. Wir alle waren still und beeindruckt, als wir die Bilder aus der Zentrale von Desil sahen.

 
 
Sorka Tuspis verschwand mit dem Aufzeichnungsgerät, denn um ein solches handelte es sich, in ihrer Kabine und begann mit dem Lesen und der Auswertung. Nach circa fünf Stunden kam sie in den Mannschaftsraum, um der Besatzung der FEANARO II zu berichten. Sorka Tuspis machte es kurz (ein ausführlicher Bericht ist inzwischen an die Regierungen auf ganz Ultos gegangen):

 
 
„Morul, so hieß der Kommandant von DESIL, war das letzte Besatzungsmitglied, welches den schleichenden Untergang der beiden Raumstationen hautnah miterleben konnte. […[ Er hatte auch den Anflug der MOHANA I vor acht Ultosjahren bemerkt. […[ Beim Versuch, sich mittels einer Art von Leuchtrakete bemerkbar zu machen, kam es dann zu dem verhängnisvollen Ereignis, welches die Landefähre beschädigte und zum Abbruch der Mission führte. […[ Morul ließ daraufhin alle Hoffnung fahren, besprach das Aufzeichnungsgerät und öffnete die Schleuse. Seine letzte Hoffnung war, dass die Menschen vom dritten Planeten des Solassystems eines Tages zurückkämen und seine Aufzeichnungen fänden.“

 
 
Man kann sich sicherlich vorstellen, wie dieser Bericht auf uns wirkte. Einigen von uns standen die Tränen im Gesicht. Für die Mission der FEANARO II, so Sorka Tuspis, seien die gefundenen Unterlagen wertvoll. Mit den Überrangkodes von Morul habe man Zugangsberechtigungen zu allen Anlagen der alten Saroner. Somit sei es möglich, die Mission ohne weitere Probleme mit eventuellen Hinterlassenschaften der Saroner fortzusetzen.

Auf die Bitte von Oberleutnant Auor Rilatari hin erklärte sich Sorka Tuspis bereit, anlässlich eines Weltraumbegräbnisses Morul die letzte Ehre zu erweisen. Unser Bordarzt, Dr. med. Tigon Golantir, hätte zwar gerne eine Obduktion durchgeführt, aber der notwendigerweise scharfe Befehl des zugeschalteten SvS-Chefs, Generaloberst Albus Rosanfang, konnte den Doktor davon abbringen. Es war dann eine ergreifende Zeremonie, als der Leichnam dem Weltraum übergeben wurde. Noch jetzt hallen die Worte nach, die unser Kommandant Andras Kutinov sprach: „Morul kämpfte, und mit ihm kämpfte ganz Saron. Ganz Saron starb, und ebenso starb Morul.“



14.

 
 
16. Apora 2520 (22.05. GZR) Sicherlich haben Sie sich schon gewundert, dass Sie in den letzten Tagen nichts von mir gehört haben. Das liegt daran, dass wir mit sechs Raumsperbern in der Nähe des Tracon-Nordpols gelandet sind und sofort mit Forschungsarbeiten begonnen haben. Auch wir Journalisten waren darin eingebunden. Aber von vorne.
 

 
Sorka Tuspis hatte den Aufzeichnungen Moruls den Eingang zu einer untertraconischen Station der alten Saroner entnehmen können. Die sechs Raumsperber landeten also in der Nähe und die Landetrupps begannen mit dem Aufbau eines Basislagers. Dank der Überrangkodes von Morul konnten wir die Anlage ungehindert betreten. Die Luft in der Station war zwar etwas abgestanden, aber für uns Menschen atembar. Die ursprüngliche Tracon-Atmosphäre war der ultischen gar nicht so unähnlich. Außerhalb der Station brauchten wir allerdings Atemmasken; die Tracon-Atmosphäre hatte sich nämlich innerhalb von knapp sechshundert Jahren dermaßen aufgeheizt, dass normales atmen draußen nicht mehr möglich war.

 
Im Inneren der Station fanden wir jede Menge verlassene Unterkünfte. Und ganz weit hinten, in einer knapp 20 km entfernten Kaverne machten wir dann die Entdeckung. Es gab einige Überlebende – allerdings hatten sie sich selbst in Suspension versetzt. Richtig, sie lagen in einer Art Kälteschlaf. Unsere Wissenschaftler konnten in den letzten Tagen sogar entschlüsseln, wie man die Saroner wieder aus der Suspension holt. In den nächsten Tagen soll ein erster Saroner wiedererweckt werden. Sorka Tuspis und die Ärzte gehen da allerdings behutsam vor; man möchte verständlicherweise vermeiden, Fehler zu machen.    
 

 
Unterdessen war es einem anderen Team gelungen, einen Hangar in einer Bergflanke zu erforschen. Dort hatten die Saroner drei fast fertiggestellte Kugelraumschiffe deponiert. Fast fertiggestellt bedeutet in diesem Fall, dass kein Antriebsmedium vorhanden war. Wenig überraschend: Bei dem benötigten Medium handelt es sich um – Carnesit (Ct-135). Nun gibt es dieses Ct-135 bekanntlich nur in den Isil Mountains auf Feawen – und der Asteroid Sparan-Paul besteht zu 95 Prozent daraus. Um so wichtiger, dass das Team um Professor Carond Effimedle den Asteroiden „einfängt“, filetiert und auf Karanlik deponiert.

 
Von MIDWAY wurde ein Frachtsperber mit Ct-135 in Marsch gesetzt. Sorka Tuspis ist sich sicher, dass sie – mit Hilfe wiedererweckter Saroner – zumindest eines der 40 Meter – Kugelschiffe flugfähig machen kann. Sollte das gelingen, kann man schon jetzt uneingeschränkt feststellen, dass für die Menschheit eine neue Epoche beginnen wird.
 

 
Was mir und Paul Sorge bereit, ist das merkwürdige Verhalten unserer Geheimdienstler. Sowohl Major Bilrad Unnar als auch Leutnant Tekarawan hüllen sich in Schweigen. Wir wissen nur, dass die Delistas einen Bereich gesichert haben, in den wir alle anderen nicht hineindürfen. Klingt komisch – ist aber so. Ich bleibe am Ball.



15.

11. Siptil 2520 (04.06. GZR) Nachdem vor einigen Tagen auf Veranlassung von Generaloberst Albus Rosanfang, dem Chef des ancalischen Geheimdienstes „Stern von Singollo“, jegliche Berichterstattung von Bord der FEANARO II unterbunden wurde, liegt dem Rechercheverbund von Pahragrauer Nationalblatt, Dianischer Morgen und Feanaro Times jetzt ein vom Ancalischen Residenten Finessar Gonalonde gegengezeichnetes Dossier vor, welches auf 288 Seiten ausführlich über die Ereignisse auf Tracon berichtet. Leider sind etliche Kapitel, darunter die mit wissenschaftlich offenbar brisanten Erkenntnissen, geschwärzt. Dennoch reichen die nicht geschwärzten Teile aus, um sich ein Bild über die Ereignisse zu machen.

Fakt ist, dass die Besatzung der FEANARO II auf Tracon auf Überreste einer Zivilisation (Saroner) gestoßen ist, die sich durch eine verantwortungslose Klimapolitik offensichtlich selbstverschuldet ausgerottet hat. Einzige Überlebende waren einige saronische Wissenschaftler, die sich vor unbestimmter Zeit selbst in Suspension, eine Art Kälteschlaf, begeben hatten. Letzten Meldungen unseres Reporters Sparan Bramene zufolge wollte Sorka Tuspis diese Saroner erwecken. Laut Dossier ist das auch geschehen.

Während Sorka Tuspis die Saroner überzeugen wollte, ihr Erbe der Menschheit zu überantworten, platzte wohl die Meldung herein, dass der Generalstab der UAF angeregt hatte, dieses Erbe für die UAF zu reklamieren. Angeblich sei die Menschheit noch nicht reif für den zu erwartenden Entwicklungssprung. Der Begam hielt sich vornehm zurück, aber Albus Rosanfang tobte. Da war die Meldung aber schon in der Welt – und damit auch auf Tracon. Die Frage sei erlaubt: Warum ist der Generalstab noch im Amt? Was läuft da hinter den Kulissen?

Die erweckten Saroner berieten sich in der Folge mit Sorka Tuspis und SvS-Oberst Andras Kutinov. Der von Albus Rosanfang autorisierte Kommandant der FEANARO II versuchte – letztlich vergebens – etwas zu retten. Indes kamen die Saroner wohl zu dem Schluss, dass die Menschheit derzeit ganz offensichtlich nicht bereit sei, ihr Erbe anzutreten. Eine Übergabe an eine einzelne Nation wie zum Beispiel die UAF oder eine einzelne Organisation wie den TaE käme auch nicht in Frage, weil dies Begehrlichkeiten bei anderen Nationen wecken könnte und die Gefahr globaler Konflikte auf Ultos bestünde.

Im Ergebnis forderten die Saroner die Besatzung der FEANARO II zum sofortigen Rückflug auf und erklärten Tracon und die beiden Raumstationen zum Sperrgebiet: Für Menschen verboten! Stellt sich die Frage, wie die letzten Saroner dort überleben wollen. Nun, Albus Rosanfang wäre nicht Albus Rosanfang, hätte er nicht noch einen Trumpf in der Hand. Zitat: „Ich müsste ja vom Hackvieh gebissen worden sein, wenn ich der Presse irgendwelche Informationen gebe, die über das durchgestochene Dossier hinausgehen. Schlimm genug, dass der Presse das Dossier überhaupt vorliegt.“ Nicht umsonst trägt Albus Rosanfang in journalistischen Kreisen den Beinamen „Orakel von Singollo“.  Der Rechercheverbund von Pahragrauer Nationalblatt, Dianischer Morgen und Feanaro Times bleibt für Sie am Ball.



Zwischenspiel

Am 4. Hyafin (22.07. GZR) wird die FEANARO II endlich vom Tracon zurückkehren. Die Landung erfolgt im ASC auf Jasny. Danach werden die Besatzungsmitglieder in ihre jeweiligen Heimatländer zurückkehren. Dem Vernehmen nach haben heute um BE7C bereits zwei Raumsperber die FEANARO II mit Ziel Thylruna verlassen. An Bord sind die dianischen und torunischen Wissenschaftler – letztere ohne Xaver Tole -, die die Reise zum Tracon mitgemacht hatten. Auch Paul Mekklr, Berichterstatter aus Pahragrau und Sparan Bramene, Reporter der Feanaro Times kehren vorzeitig zurück. Die Geheimhaltung der letzten Wochen und Monate durch die von Generaloberst Albus Rosanfang verhängte Nachrichtensperre wirkt leider immer noch. Vielleicht kann Sparan Bramene Licht ins Dunkel bringen, sobald er wieder in der Redaktion ist. Und wir sind schon ganz gespannt auf die Erklärung, warum die FEANARO II trotz des Verweises der Menschheit vom 4. Planeten erst jetzt zurückkehrt. Das Medienaufgebot auf Jasny wird jedenfalls riesig sein.



16.

4. Hyafin (22.07. GZR) Recht unspektakulär schwenkte um 98C7 ASC-Ortszeit die FEANARO II in die Umlaufbahn um Jasny ein. Nur 47 Triden später landete sie dann im ASC-Hangar V, empfangen von einem massiven Aufgebot der Medien. Oberst Andras Kutinov als Kommandant und Hauptmann Findecano Furyatan als 1. Pilot betraten als erste wieder heimatlichen Boden. Während Oberst Andras Kutinov recht nüchtern und geschäftsmäßig vom frischgebackenen Marschall Albus Rosanfang begrüßt wurde, fand die Begrüßung zwischen Begam und Hauptmann emotionaler aus. Es war Nodecano Furyatan deutlich anzumerken, wie er sich freute, nach so langer Zeit seinen Sohn wieder in die Arme schliessen zu können.

Die Begrüßung der restlichen Besatzung durch Angehörige und Freunde war ebenfalls recht emotional. Was uns Medienvertretern aber sofort auffiel, war die Abwesenheit von Sorka Tuspis, Xaver Tole und den Delistas vom Schattenkorps. Auf entsprechende Fragen äußerte sich Marschall Albus Rosanfang recht schmallippig. Die Genannten seien bereits auf dem Weg nach Antila in Korangar. Nun, wenn man Geheimdienst und Antila in einem Satz hört, schrillen normalerweise alle Alarmglocken, ist dort in der Nähe doch die geheimnisumwitterte Area 19.

Nur so viel war dem Geheimdienstchef zu entlocken: „Es bleibt bei der Informationssperre. Fragen sind sinnlos. Alle Teilnehmer an der Mission sind vereidigt.“ Selbst die Frage, warum der Torunier Xaver Tole nicht in sein Heimatland zurückgekehrt sei, sondern auch nach Antila geflogen sei, blieb unbeantwortet. Lediglich Begam Nodecano Furyatan war etwas gesprächiger. Xaver Tole sei einem Wunsch von Sorka Tuspis gefolgt. Und zu gegebener Zeit gebe es einen Bericht über die Expedition zum Tracon. Auf die Frage eines lagländischen Reporters, ob der Tracon nun tatsächlich Sperrgebiet sei, meinte der Begam: „Hier hat sich die Menschheit nicht mit Ruhm bekleckert. Aber wir werden alles in unserer Macht Stehende versuchen, das wieder gerade zu rücken.“ Dass er dabei wohl an seinen Generalstab dachte, war seinem dunklen Blick deutlich anzusehen.

Nicht nur mir, sondern fast allen Medienvertretern schwebten viele Fragezeichen über den Köpfen. So sind wir uns alle einig, dass auf dem vierten Planeten etwas vorgefallen sein muss – und zwar etwas gravierendes. Nicht umsonst ist der sonst eigentliche joviale Albus Rosanfang so verschlossen. Ich hoffe, wir werden bald mehr erfahren. Ach ja, zu feiern gab es im Anschluss auch noch etwas. Oberst Andras Kutinov wurde zum Brigadegeneral und Hauptmann Findecano Furyatan zum Major befördert.



... wird fortgesetzt
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